Istanbul

Als Bindeglied zwischen Europa und Asien, dem traditionsreichen Osten und dem modernen Westen liegt an den Ufern des Bosporus das lebhafte und geheimnisvolle, märchenhafte und zugleich majestätische Istanbul. Die bezaubernde Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Sie war Hauptstadt von vier Imperien und wechselte mehrfach ihren Namen.

Istanbul ist ein Mix aus Zeiten und Kulturen, der Sie durch verwinkelte Gassen und breite Prachtstraßen führt, Ihnen das Gedränge einer geschäftigen Metropole zeigt und auch einen ruhigen Rückzugsort bietet, um die Schönheit und Tiefe der Stadt von ihren unzähligen Ziegeldächern aus zu betrachten, unter denen sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Hotels verbergen. Eine Stadt, in der jeder etwas finden kann, das ihm Freude bereitet und ein Stück seines Herzens für immer in ihr zurücklässt.

Die Stadt besitzt 39 Bezirke, von denen einer sogar auf einer Inselgruppe liegt. Wenn man Istanbul zum ersten Mal besucht, stellt sich die Frage, ob man im europäischen oder im orientalischen Teil der Stadt bleiben möchte. Angesichts der Vielfalt der Stadt erscheint diese Frage schwierig, aber wenn man den Zweck der Reise kennt und weiß, was die einzelnen Stadtteilen bieten, fällt die Entscheidung etwas leichter.

Beyoğlu

Diesen Bezirk wählt man, wenn man alles an einem Ort haben möchte, und zwar möglichst viel davon. Hier pulsiert das Leben — die berühmte Istiklal-Straße bietet Tausende von Geschäften für jeden Geschmack und Geldbeutel, an jeder Ecke gibt es einen Nachtclub und inmitten der Straße verkehrt eine alte Straßenbahn, die nicht nur eine Fahrt wert ist, sondern auch ein schönes Motiv für Ihr Fotoalbum abgibt. Wenn Sie ein Shopaholic sind oder gerne ausgiebig feiern, dann müssen Sie unbedingt dieses Stadtviertel wählen! Es bietet außerdem zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den Galata-Turm, von dem aus man sich die Stadt aus der Vogelperspektive ansehen kann, zahlreiche Museen und noch aktive alte katholische Kirchen, eine wunderschöne Promenade, von der aus man eine Bootsfahrt auf dem Bosporus unternehmen und über die Brücke spazieren kann, die den europäischen und den orientalischen Teil Istanbuls miteinander verbindet. Hier sind unzählige Angler anzutreffen, die im Bosporus Fische fangen und sie dort direkt zum Verkauf anbieten. Übrigens gibt es unter dieser Brücke Cafés, in denen Sie gleich Ihren Fisch nach Belieben zubereiten lassen und das beliebte Gericht Balik Ekmek probieren können — gegrillter Fisch, serviert auf traditionellem türkischem Fladenbrot mit frischem Gemüsesalat.

Beşiktaş

Das Stadtviertel ist im europäischen Teil der Stadt, am Ufer des Bosporus gelegen. Von hier verkehren täglich Hunderte von Fähren zu verschiedenen Destinationen entlang des Bosporus, unter anderem auch zu den Prinzeninseln. Aus den Fenstern der hier gelegenen teuren Hotels hat man einen herrlichen Blick auf den Bosporus. Genau hier wurde der prächtige Dolmabahçe-Palast, der „nicht-türkischste“ aller türkischen Paläste, von Sultan Abdul Majid im Barockstil erbaut, um in seiner Schönheit mit den edelsten Palästen der europäischen Regenten zu konkurrieren, was ihm auch gelang. Weitere Sehenswürdigkeiten dieses Viertels sind das Atatürk-Museum, das Schifffahrtsmuseum und der Yildiz-Palast mit dem gleichnamigen Pier, einem Park und der Ortaköy-Moschee.

Kadıköy

Besonders beliebt bei Touristen ist die 14 km lange Bağdat Caddesi (Bagdadstraße). Diese Straße ist ein echtes Schaufenster für die einheimische Schönen und Reichen und ein Paradies für diejenigen, die in teuren Markenboutiquen einkaufen wollen, aber auch für diejenigen, die gerne einfach nur bummeln möchten. Diese Straße ist auch ein historisch wichtiger Ort, der das antike Byzanz mit den mächtigen Städten des Lykischen Bundes vereinte. Sie erhielt ihren Namen, nachdem Sultan Murad IV. die Perser besiegt hatte und den gefangenen Schah von Persien und sein Gefolge über die römische Steinstraße nach Istanbul brachte, woraufhin er die Straße zu Ehren dieses Sieges in Bağdat Caddesi umbenannte. Heute gilt Kadiköy als einer der türkischsten Stadtteile: mit seinen kunterbunten Märkten für Lebensmittel und gemütlichen Cafés sowie dem malerischen, historischen Bahnhof Haydarpaşa, dessen Bau und Ausstattung von Spezialisten aus Deutschland und Italien ausgeführt wurde. Die ganze Pracht dieses Gebäudes kann man während einer Bootsfahrt auf dem Bosporus bestaunen. Dieser Teil der Stadt ist einer der ältesten. Artefakte aus der Zeit vor 9000 Jahren wurden hier gefunden. Die Nähe zum Flughafen Sabiha Gökçen ist ebenfalls ein nicht zu vernachlässigender Vorteil.

Prinzen Inseln

Der aus neun Inseln bestehende Archipel hat seinen Namen dadurch erhalten, weil an diesen Ort Könige und in Ungnade gefallene Mitglieder von Königsfamilien verbannt wurden. Heute ist der Ort ein beliebtes Ziel für Tagesausflügler, die gerne wandern oder Rad fahren, um die örtlichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, aber auch für diejenigen, die sich einfach nur im goldgelben Sand am Strand entspannen möchten.

Sarıyer

Das alljährliche Tulpenfest in der Türkei findet genau hier im berühmten Emirgan-Park statt, falls Sie schon einmal etwas davon gehört haben sollten. Tulpen werden hier nach den Entwürfen von Landschaftsdesignern aus der ganzen Welt gepflanzt. Sarıyer ist einer der schönsten Orte Istanbuls, wo sich Stadtlandschaften mit privaten Villen aus der Zeit des Osmanischen Reiches abwechseln, die alle von wunderschöner Natur umgeben sind. Sie können hier auch echte Millionäre oder Promis treffen und die vorbeifahrenden Bugattis und Aston Martins bestaunen, denn schon im Mittelalter war dies ein bevorzugter Ort für die türkische Elite, wo sie sich erholten und Picknicks veranstalteten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Ort mit luxuriösen Villen ausländischer Kaufleute bebaut, und heute ist er ein begehrtes Ziel für türkische Popstars und Funktionäre der Stadt, die dort kostspielige Villen gebaut oder erworben haben.

Üsküdar

Viele Reisende kommen hierhin, um die wahre, nicht-europäische Türkei zu sehen. Der hiesige Fischmarkt ist sehr bekannt und beliebt bei seinen zahlreichen Besuchern. Eine andere bedeutende Sehenswürdigkeit ist der Jungfernturm, der inmitten des Bosporus auf einer kleinen Insel steht. Um den Ort näher kennenzulernen, kann man eine Fähre nehmen, die regelmäßig von der örtlichen Anlegestelle abfährt. Ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten von Üsküdar gehört der Beylerbey-Palast, der auf Befehl von Sultan Abdülaziz errichtet wurde und in den 1860er Jahren als Sommerresidenz der osmanischen Herrscher diente. Bei der Besichtigung der Innenräume des Palastes achten Sie bitte auf die Lampen, von denen die meisten von Aiwasowski bemalt wurden.

Fatih

Dieser Stadtteil Istanbuls beherbergt so viele Attraktionen, dass für viele Touristen ein Besuch in diesem Gebiet bereits völlig ausreicht. Hier befinden sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt: der Sultanahmet-Platz mit den Symbolen der Stadt, die Blaue Moschee und die Hagia Sophia, sowie das fantastische Mosaikmuseum mit dekorativen Werken aus der Zeit des heidnischen Roms. Im Museum für türkische und islamische Kunst, das ebenfalls hier gelegen ist, kann man originale handgeschriebene Korane aus dem 15. bis 17. Jahrhundert nach Christus und osmanische Dekrete bestaunen, sowie erlesene Lampen und Tafelservice aus Keramik. Außerdem befinden sich in diesem Viertel der Ägyptische Basar, der Ibrahim-Pascha-Palast und noch einiges mehr. Hier sind die meisten Hotels angesiedelt, in denen man die verschiedensten Bevölkerungsschichten vorfindet — vom Padischah bis zum bescheidenen Wanderer.

Şişli

Dieses Viertel birgt zwar nicht so viele Sehenswürdigkeiten wie die anderen, ist aber auf seine eigene Weise sehenswert und interessant, weil hier die Moderne die Geschichte verdrängt hat und riesige Wolkenkratzer mit Dutzenden von Einkaufszentren und Luxusimmobilien in den Himmel ragen. Die Seilbahn, die Şişli mit dem Taksim-Platz in Beyoğlu verbindet, ist das Wahrzeichen des Stadtteils. Heute ist Şişli das Zentrum für Wirtschaft, Handel und Kultur Istanbuls. Eines der größten Einkaufszentren der Welt, die Cevahir Mall, ist hier gelegen. Außerdem gibt es rund ein Dutzend Kirchen und zwei Synagogen, das Militärmuseum und das Atatürk-Museum, den Maslak-Palast und noch vieles mehr.

Der 30 Kilometer lange Bosporus teilt Istanbul in zwei Teile: den europäischen und den orientalischen. Hier befinden sich zahlreiche Yachthäfen, zwischen denen ständig Boote verkehren, sowohl von einem Ufer zum anderen als auch entlang der Meerenge für Sightseeing-Touren

Abgesehen von den unzähligen Sehenswürdigkeiten hat Istanbul eine ganz eigene Atmosphäre, die niemanden unbeeindruckt lässt, und Sie werden einen weiteren Freund haben, der Sie immer willkommen heißt und auf Sie wartet, um mit Ihnen eine Fahrt entlang des Bosporus zum Geschrei der Möwen zu unternehmen oder durch eine der Tausenden von gemütlichen und romantischen Straßen zu schlendern, die Sie an einem kühlen Abend mit heißem Kaffee wärmen und Sie morgens mit dem Duft von frischem Brot und Gewürzen wecken.

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